Wissen, wann die Ionosphäre "offen" ist, ist die halbe Miete beim DX-ing. DX-Prognosen sind Vorhersagen darüber, welche Funkwellen-Ausbreitungsbedingungen an einem bestimmten Tag oder zu einer bestimmten Stunde herrschen werden, und in welche Regionen der Welt ein Kontakt möglich ist. Diese Prognosen basieren auf der Interpretation der aktuellen Funkwetterdaten (SFI, K-Index) in Verbindung mit den jahreszeitlichen und tageszeitlichen Gegebenheiten.
In dieser Rubrik erfahren Sie, wie Sie Ihre eigene DX-Strategie entwickeln, die besten Zeitfenster nutzen und die Wahrscheinlichkeit für Sporadic E oder F2-DX maximieren.
Die Ionosphäre ist ein dynamisches System; die Ionisation der Schichten ändert sich drastisch zwischen Tag und Nacht.
Morgen-DX (Grauzone): Kurz vor Sonnenaufgang und kurz danach sind oft die besten Bedingungen für Langstrecken-DX zu entfernten östlichen oder westlichen Zielgebieten, da der Übergang von Dunkelheit zu Licht die Ionosphäre entlang der sogenannten Terminator-Linie besonders günstig beeinflusst.
Mittags-DX (F2-Schicht): Am Vormittag und um die Mittagszeit, besonders während des Sonnenmaximums, ist die F2-Schicht am stärksten ionisiert. Dies ist die beste Zeit für Kontakte mit der Nord- und Südhalbkugel.
Abend-DX: Am späten Nachmittag und frühen Abend verschiebt sich die DX-Öffnung oft in Richtung Westen und Süden, da die F2-Schicht über diesen Gebieten noch stark ionisiert ist.
Die Maximal nutzbare Frequenz (MUF) ist ein Schlüsselkonzept in der DX-Prognose:
Definition: Die MUF ist die höchste Frequenz, die zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einer bestimmten Strecke von der Ionosphäre reflektiert werden kann.
Interpretation für CB: Wenn die prognostizierte MUF für eine bestimmte Region deutlich über 27 MHz liegt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen DX-Kontakt in diese Richtung sehr hoch.
Prognose-Karten: Wir zeigen, wo Sie tagesaktuelle MUF-Prognose-Karten (z.B. für 10m/12m-Bänder) finden, deren Werte direkt auf das CB-Band (11m) übertragbar sind.
Die kurzfristige, unvorhersehbare Natur der Sporadic E-Öffnungen erfordert eine spezielle Beobachtung.
Jahreszeitlicher Höhepunkt: Sporadic E (Es) tritt am häufigsten in den Sommermonaten (Mai bis August) auf und ermöglicht Kontakte über Distanzen von 1.000 bis 2.500 km.
Lokale Indikatoren: Beobachten Sie die Aktivität auf den unteren Kurzwellenbändern (z.B. den 10m-Amateurfunk-Bändern). Eine Öffnung dort ist oft ein guter Indikator dafür, dass sich die Es-Schicht nach oben ausbreitet und bald auch das 27-MHz-Band öffnen könnte.
Tageszeit: Es-Öffnungen treten oft am frühen Morgen, späten Vormittag oder frühen Abend auf.
Wir stellen Ihnen nützliche Ressourcen vor, mit denen Sie Ihre eigenen Prognosen erstellen können:
Online DX-Cluster: Webseiten, auf denen Funker in Echtzeit ihre DX-Meldungen eintragen. Wenn Stationen in Südamerika oder Asien auf den 10m- oder 12m-Bändern gemeldet werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das CB-Band ebenfalls offen ist.
Das Wissen um DX-Prognosen verwandelt das Warten in eine gezielte Jagd. Nutzen Sie die Sonne als Ihren Verbündeten und maximieren Sie Ihre Chancen auf den nächsten interkontinentalen Funkkontakt!