Sicherheit & Besonderheiten

1. Sicherheit im CB-Funk
Sicherheit im CB-Funk umfasst den Notfalleinsatz, die technische Einhaltung von Vorschriften sowie die persönliche Sicherheit.


A. CB-Funk im Not- und Katastrophenfall
Der CB-Funk spielt eine wichtige Rolle in der Krisenvorsorge, da er unabhängig von kommerziellen Infrastrukturen wie Mobilfunknetzen ist.

B. Technische Sicherheit und Grenzwerte
Die technische Sicherheit wird durch die Einhaltung der Vorschriften der Bundesnetzagentur (BNetzA) gewährleistet.

  • Notrufkanal 9 (27,065 MHz): Dies ist der weltweit harmonisierte und allgemein anerkannte Notrufkanal im CB-Funk. Er sollte für Notrufe, Unfallmeldungen oder die Weitergabe wichtiger Katastrophenmeldungen freigehalten werden.
  • Unabhängige Kommunikation: Bei großflächigen Stromausfällen (Blackout) oder Naturkatastrophen (wie dem Hochwasser 2021), bei denen Mobilfunk- und Festnetze ausfallen oder überlastet sind, kann der CB-Funk als letzte Kommunikationsbrücke zur Informationsgewinnung und -weitergabe dienen.
  • Dezentralität: Da CB-Funk-Stationen (vor allem mobile oder batteriebetriebene) dezentral arbeiten, können sie regionale Funknetze zur Koordination oder zur Meldung von Schäden aufbauen.
  • Sendeleistung: Die gesetzlichen Grenzen von 4 Watt ERP (FM/AM) und 12 Watt PEP (SSB) dienen dem Schutz vor elektromagnetischer Überlastung und gewährleisten die faire Nutzung des Frequenzspektrums. Leistungsverstärker ("Brenner") sind in Deutschland illegal.
  • EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit): Da CB-Funk im Kurzwellenbereich arbeitet, können Sendeaussendungen empfindliche Elektronik in der Nähe stören (TV, PC-Lautsprecher). Funker sind verpflichtet, die Störfreiheit sicherzustellen und Funkstörungen zu vermeiden.
  • SAR-Werte (Spezifische Absorptionsrate): Obwohl die Sendeleistung gering ist, halten zugelassene Geräte die gesetzlichen Grenzwerte für die absorbierte Energie im Körper ein. Bei der Montage von Stationsantennen auf Dächern sollte immer darauf geachtet werden, dass die Antenne frei und der Mindestabstand zu Aufenthaltsorten (Balkonen, Fenstern) eingehalten wird.

C. Sicherheit im Straßenverkehr
Freisprecheinrichtung: Ähnlich wie beim Mobiltelefon ist die Nutzung eines CB-Funkgeräts im Fahrzeug nur mit einer Freisprecheinrichtung erlaubt, um Ablenkung und Unfälle zu vermeiden.


2. Besonderheiten und Moderne Trends
Obwohl der CB-Funk eine analoge Technologie ist, hat er durch die Verbindung mit dem Internet neue Möglichkeiten eröffnet.


A. Gateway-Betrieb (CB-Web-Link)
Der Gateway-Betrieb ist die wichtigste moderne Besonderheit im CB-Funk in Deutschland:

B. Datenfunk und Digitalisierung
Auch wenn CB-Funk primär Sprechfunk ist, sind weitere Betriebsarten erlaubt:

  • Funktionsweise: Ein Funk-Gateway ist eine automatisch arbeitende Funkstelle, die eine empfangene Sprachnachricht über das CB-Funknetzwerk digitalisiert und über das Internet an andere Gateways weiterleitet. Dort wird die Nachricht wieder in ein Funksignal umgewandelt und auf einem anderen CB-Kanal ausgestrahlt.
  • Vorteil: Dies ermöglicht die Überbrückung extrem weiter Distanzen in Echtzeit – oft europaweit oder sogar interkontinental – und das zu Zeiten, in denen keine natürlichen Überreichweiten (DX) herrschen.
  • Frequenzen: Für diesen Betrieb hat die BNetzA spezielle Kanäle freigegeben (z. B. 11, 29, 34, 39, 40, 41, 61, 71 und 80).
  • CTCSS/DCS: Moderne CB-Funkgeräte mit CTCSS (Continuous Tone-Coded Squelch System) oder DCS (Digital-Coded Squelch) sind für den Gateway-Betrieb von Vorteil, da sie die Rauschsperre nur öffnen, wenn ein Signal mit einem passenden Code empfangen wird. Dies filtert Störungen und ungewollte Durchsagen heraus.
  • Datenfunk (Packet Radio): Erlaubt auf bestimmten Kanälen. Hierbei werden digitale Datenpakete (z. B. kurze Nachrichten oder GPS-Daten) über das Funkgerät übertragen.
  • Digitaler CB-Funk (Inoffiziell/App-basiert): Einige Funk-Communities verwenden Smartphone-Apps (wie Zello), die das Funkgerät-Prinzip digital nachbilden. Hierbei wird das Mobilfunk- oder WLAN-Netzwerk genutzt. Dies ist kein echter CB-Funk im Sinne der BNetzA-Verfügung, sondern eine Internet-Anwendung, die die Funk-Etikette imitiert.

C. Die Funk-Etikette (Verhaltensregeln)
Eine Besonderheit ist die Funkdisziplin, die für den reibungslosen Ablauf unerlässlich ist:

  • Kanalnutzung: Nie auf dem Anruf- oder Notrufkanal lange Gespräche ("QSO") führen.
  • Pausen: Zwischen den Sprechdurchgängen immer eine kurze Pause lassen, damit andere Stationen ein "Break" melden können.
  • Höflichkeit: Die Kommunikation ist traditionell höflich und respektvoll. Man verwendet Q-Codes und den Funker-Jargon (z. B. "73", "QTH", "Skip").
  • Keine Rundfunksendungen: Das Abspielen von Musik, das Übertragen von Rundfunksendungen oder das Senden ohne Nachrichteninhalt (Daueraussendungen) ist strengstens verboten.