Blitzschutz und Erdung

Blitzschutz und Erdung für CB-Funk-Antennen

1. Die Notwendigkeit der Erdung

  • Personen- und Sachschutz: Der Hauptgrund für eine fachgerechte Erdung ist die Sicherheit. Eine Antenne auf dem Dach oder Mast ist ein exponiertes Objekt, das bei einem direkten Blitzeinschlag oder durch induzierte Überspannungen gefährliche Spannungen in das Gebäude und zu den Funkgeräten leiten kann.

  • Vorschriften (VDE/DIN): In Deutschland und vielen anderen Ländern sind die Anforderungen an die Erdung von Außenantennen in den VDE-Normen (z. B. DIN VDE 0855-1 für Antennenerdung) geregelt. Diese Normen sind bei Neubau oder wesentlicher Änderung einer Antennenanlage verpflichtend einzuhalten und dienen dem Schutz von Leben und Sachwerten.

  • Statischer Schutz: Eine Erdung hilft auch, statische Aufladungen abzuführen, die sich durch Wind oder Wetter auf der Antenne und dem Antennenkabel ansammeln können.

2. Maßnahmen des Blitzschutzes

Die Schutzmaßnahmen unterteilen sich in äußeren und inneren Blitzschutz:

Äußerer Blitzschutz (Mast/Träger)

Der Antennenträger (Mast oder Standrohr) muss mit einer Blitzschutzerdungsanlage verbunden werden:

  • Erdungsleiter: Es muss ein kurzer, gerader und blitzstromtragfähiger Erdungsleiter (z. B. mindestens 16 mm² Kupfer) vom Antennenmast direkt zur Erdungsanlage geführt werden.

  • Anschluss: Die Verbindung erfolgt zur Haupterdungsschiene (HES) des Gebäudes oder zu einem speziellen Erder (Tiefenerder), der in den Gesamtpotentialausgleich eingebunden ist. Getrennte Erder sind in der Regel nicht zulässig, da sie im Blitzfall zu gefährlichen Potentialunterschieden führen.

  • Fangstangen: Bei Antennen, die höher als ein vorhandener Blitzschutz herausragen, muss die Antenne entweder in das Blitzschutzsystem integriert oder durch eine separate Fangstange geschützt werden, die die Antenne überragt.

Innerer Blitzschutz (Koaxialkabel)

Das Koaxialkabel muss vor dem Eintritt ins Gebäude oder unmittelbar an der Eintrittsstelle in den Potentialausgleich einbezogen werden:

  • Koaxial-Erdungsschelle: Der Kabelschirm (Außenleiter) des Koaxialkabels muss über eine Erdungsschelle mit dem Erdungsleiter des Mastes verbunden werden.

  • Überspannungsschutz (Blitzschutzableiter): Ein Überspannungsschutz (oft ein gasgefüllter Ableiter) wird in die Koaxialleitung eingefügt und leitet Überspannungen, die durch den Blitz induziert werden, zur Erde ab, bevor sie das Funkgerät erreichen.

3. Wichtiger Hinweis für Funker

  • Bei Gewitter trennen: Trotz aller Schutzmaßnahmen bleibt die sicherste Vorgehensweise bei einem nahenden Gewitter, das Funkgerät vom Koaxialkabel und vom Stromnetz zu trennen (Stecker ziehen).

  • Fachkraft: Die Installation einer normgerechten Antennenerdung ist eine Aufgabe für eine Elektro- oder Blitzschutz-Fachkraft, da Laienfehler schwerwiegende Folgen haben können.