Einstieg in den CB-Funk

Der Einstieg in den CB-Funk ist relativ einfach, da es sich um einen lizenzfreien "Jedermannfunk" handelt. Es gibt keine Prüfung oder offizielle Anmeldung. Hier ist ein detaillierter 5-Punkte-Plan für den erfolgreichen Einstieg in den CB-Funk:


1. Die richtige Ausrüstung wählen
Grundsätzlich unterscheidet man drei Arten von Ausrüstung, je nachdem, wo Sie funken möchten:

Typ Vorteile Typische Anwendung
Mobilfunkgerät Hohe Stabilität, 4W/12W Leistung, ideal für längere Gespräche. Feste Montage im Auto (PKW/LKW), Wohnmobil.
Handfunkgerät Extrem portabel, flexibel. Wandern, Notfunk-Rucksack, temporäre Nutzung.
Stationsgerät Für den Heimgebrauch optimiert, beste Empfangsleistung, oft mit SSB-Modus. Feste Installation auf dem Dachboden/im Büro für maximale Reichweite.
 

Empfehlung für Einsteiger:
Beginnen Sie oft mit einem guten Mobilfunkgerät (z. B. von Albrecht, Midland, Stabo). Diese sind vielseitig einsetzbar: Sie können sie fest im Auto verbauen oder mit einem passenden Netzteil auch als Basisstation zu Hause nutzen.

Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Gerät "Multinorm" ist und alle in Deutschland zugelassenen Kanäle (80 FM, 40 AM/SSB) unterstützt.


2. Die Antenne – Der Schlüssel zur Reichweite
Das Funkgerät ist nur so gut wie seine Antenne! Die beste Sendeleistung bringt nichts, wenn die Antenne schlecht montiert ist oder nicht richtig abstrahlt.

Mobile Nutzung (Auto/LKW):

  • Magnetfußantenne: Am einfachsten zu installieren. Einfach auf das Fahrzeugdach setzen. Das große Metall des Daches dient als notwendige Gegenkapazität (Masse).
  • Festmontierte Antenne: Bessere Leistung, da fester und elektrisch optimaler mit der Karosserie verbunden. Erfordert jedoch Bohren.
  • Wichtig: Wählen Sie eine möglichst lange Antenne. Bei 27 MHz (11-Meter-Band) sind kurze Antennen ("Wendelantennen") immer ein Kompromiss. Realistische Längen für Mobilantennen beginnen bei ca. 1,20 m.

Stationäre Nutzung (Zuhause):

  • Stationsantenne: Vertikalstrahler (z. B. Lambda-Halbe (λ/2) oder Lambda-Fünftel-Achtel (5/8λ)).
  • Standort: Montieren Sie die Antenne so hoch und frei wie möglich (z. B. auf dem Dach oder Mast). Je höher und freier, desto besser ist die Reichweite.

Die Antennenanpassung (SWR)
Nach der Montage muss die Antenne angepasst werden, damit sie optimal funktioniert und das Funkgerät keinen Schaden nimmt.

  • SWR-Messgerät (Stehwellenmessgerät): Dieses Messgerät wird zwischen Funkgerät und Antenne geschaltet.
  • Einstellung: Die Antenne muss so eingestellt (meist durch Kürzen oder Verlängern des Strahlers) werden, dass das SWR (Stehwellenverhältnis) möglichst nah an 1:1 liegt, idealerweise unter 1:2. Ein hohes SWR bedeutet, dass Leistung zurück ins Gerät reflektiert wird.

3. Die Funkdisziplin und erste Schritte
Sie können direkt lossenden, aber ein paar Regeln helfen, gehört und verstanden zu werden:

  • Lauschen Sie zuerst (Listen first!): Bevor Sie senden, hören Sie auf dem gewünschten Kanal, ob dort bereits ein Gespräch läuft. Warten Sie kurze Pausen zwischen den Durchgängen ab.

Kanalwahl:

  • Kanal 9 (FM): Oft als internationaler Notrufkanal (inoffiziell) genutzt.
  • Kanal 19 (FM): Häufig der Fernfahrerkanal in vielen Regionen Deutschlands.
  • Kanal 40 (FM): In einigen Regionen als allgemeiner Anrufkanal genutzt.
  • Kanäle 1-40 (SSB): Werden gerne für DX-Verbindungen (weite Entfernungen) genutzt.
  • "Break" (Einstieg in ein Gespräch): Wenn Sie in ein laufendes Gespräch einsteigen möchten, drücken Sie kurz die Sendetaste und sagen "Break!" oder "QRX!" (Funkcode für "Bitte warten").
  • Vorstellung: Wenn Sie gerufen werden, stellen Sie sich vor. Im CB-Funk ist es üblich, sich einen "Skip" (Funkname/Spitzname) zuzulegen. Beispiel: *"Hallo, hier ist [Ihr Skip], meine Station ist [Ort/PLZ]."
  • Funkcodes: Es ist hilfreich, die wichtigsten Q-Codes (z. B. QSO = Funkverbindung, QRV = Sende-/Empfangsbereit) und die Zehner-Codes (z. B. 10-4 = Verstanden) zu kennen.

4. Suche nach Funkpartnern
Der CB-Funk lebt von der Gemeinschaft:

5. Rechtliches beachten
Auch wenn der CB-Funk lizenzfrei ist, müssen Sie die rechtlichen Grundlagen der Bundesnetzagentur einhalten:

  • Lokale Runde: Die beste Zeit, um lokale Funker zu treffen, ist oft abends oder am Wochenende. Fragen Sie auf einem gängigen Anrufkanal (z. B. Kanal 40 oder 19), ob jemand in der Nähe ist.
  • Funkclubs und Treffen: Suchen Sie nach lokalen CB-Funk-Treffen, Stammtischen oder Funkclubs in Ihrer Region. Dort erhalten Sie direkte Hilfe beim Einbau oder bei technischen Fragen.
  • DX-Verkehr (Überreichweiten): Am besten bei SSB (Kanäle 1-40). Hier können Sie bei günstiger Ausbreitung Kontakte über hunderte oder tausende Kilometer hinweg knüpfen.
  • Zugelassene Geräte: Nur Funkanlagen mit CE-Kennzeichnung verwenden.
  • Keine Leistungsverstärker: Die zulässige Sendeleistung von 4 Watt (FM/AM) bzw. 12 Watt (SSB) darf nicht überschritten werden.
  • Sendeinhalte: Keine kommerziellen oder rundfunkähnlichen Inhalte senden.

Fazit: Der CB-Funk ist ein faszinierendes Hobby mit einer aktiven Community. Der wichtigste Schritt ist, einfach zu starten: Gerät anschließen, Antenne montieren, SWR prüfen und CQ rufen!